Babys erste Zähne und die Zahnpflege

Babys erste Zähne und die Zahnpflege

Im Interview mit Zahnärztin Julia Niepmann erhaltet ihr einen Einblick zum Thema Zahnpflege bei Babys. Immer wieder tauchen viele Fragen und Unsicherheiten seitens der Eltern auf, wann Babys ihre ersten Zähne bekommen und wie sie ihnen bei Zahnschmerzen helfen können. Daher haben wir eine Zahnärztin gefragt, was Eltern tun können, wenn Babys ihre ersten Zähne bekommen und was sie vor allem bei der Baby Zahnpflege beachten sollten. 

1. Ab wann bekommen Babys in der Regel ihre Zähne?

Manche Babys kommen bereits mit einem Zahn zur Welt, während andere ihren ersten Zahn erst im zweiten Lebensjahr bekommen. Bei den meisten Babys zeigt sich der erste Zahn aber zwischen dem fünften bis achten Monat. Jedoch beginnen Zahnungsbeschwerden oft schon im dritten Lebensmonat, da die Zähne schubweise nach oben gedrückt werden. In der Regel brechen die unteren Schneidezähne als Erstes durch, etwas später dann die oberen. Der genaue Zeitpunkt des Zahndurchbruchs und auch die Reihenfolge können sehr verschieden sein. Ein verspätetes Zahnen bei Kleinkindern ist kein Grund zur Sorge, sondern einfach eine Laune der Natur.
Ungefähr ein Jahr später sind auch die Eckzähne und die ersten Backenzähne sichtbar. Im Alter von zwei bis drei Jahren sind meist alle Kinderzähne da. Zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr werden die Milchzähne genutzt, bevor hinter dem letzten Milchzahn der erste bleibende Backenzahn durchbricht und die Milchzähne durch die bleibenden Zähne ersetzt werden.

2. Wie sollte man die ersten Zähne pflegen?

Milchzähne sind viel anfälliger für Karies als ihre Nachfolger und benötigen daher besonderer Pflege. Dabei kann die Pflege schon vor dem ersten sichtbaren Zahn anfangen, indem Sie Ihrem Baby von Anfang an immer wieder in den Mund schauen und den Kieferkamm mit dem sauberen Finger befühlen. Die Babys sollen sich spielerisch an die Zahnpflege und Kinderzahnbürste gewöhnen. Dabei ist eine Baby Kaustange in der ‚oralen Phase’, in der Säuglinge alles in den Mund nehmen wollen, optimal. Es kann darauf rumgekaut und sie kann ohne Verletzungsgefahr in den Mund gesteckt werden. Dadurch wird eine Grundlage für das lebenslange Zahnpflege-Ritual geschaffen.
Ab dem ersten Zahn bis zum Alter von 24 Monaten wird das Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta mit 500 ppm Fluorid in Ebsengröße empfohlen. Wenn Ihr Kind schon Fluoridtabletten verschrieben bekommen hat, sollte unbedingt eine Zahnpasta OHNE Fluorid verwendet werden. Generell sind Fluoridtabletten ab dem ersten Milchzahn jedoch nicht zu empfehlen bzw. eher veraltet, um weiße Flecken auf den Zähnen zu vermeiden.
Zusätzlich wird bis zum zwölften Lebensmonat zu einer Gabe von Vitamin D mit 400-500 I.E. geraten. (Bitte immer in Absprache mit dem Kinderarzt).
Ab dem dritten Lebensjahr sollte die Zahnpasta 1000 ppm Fluorid enthalten und erbsengroß sein. Um eine zu hohe Fluoridaufnahme zu vermeiden, ist eine korrekte Dosierung der Zahnpasta sehr wichtig.
Zum Putzen kann das Kind auf den Schoß genommen und die Lippen können vorsichtig nach oben/unten gezogen werden. Am Anfang haben die Kleinen nur Schneidezähne, die man vom Zahnfleisch zum Zahn hin („von rot nach weiß“) putzt. Lassen Sie Ihr Kind, sobald es daran Interesse zeigt, selbst „Zähne putzen“. Danach putzen die Eltern nach bis zu einem Alter, in dem das Kind schon gut schreiben kann.

3. Wann sollten Eltern mit ihrem Baby zum ersten Mal zum Zahnarzt gehen?

Regelmäßige Zahnarztbesuche mit dem Kind sind sehr wichtig, da ich das Wachstum der Kleinen kontrolliere und bei Fehlentwicklungen der Zähne und des Knochens rechtzeitig reagieren kann. Die richtige Pflege der ersten Zähne sorgt auch dafür, dass alle bleibenden Zähne gesund und in der richtigen Position heranwachsen können.
Die Krankenkasse sieht sechs Kontrolluntersuchungen für Kinder bis zum 6. Lebensjahr vor, davon drei im Kleinkindalter. Die Eltern können Ihr Baby bei der eigenen jährlichen Untersuchung mitnehmen. Dann kann schon mit ca. einem Jahr geschaut werden, ob alles in Ordnung ist. Meistens reicht jedoch eine weitere Kontrolle bis zum 3. Lebensjahr total aus, um sich kennen zu lernen. Und danach eine jährliche Untersuchung bis die Kleinen sechs sind. Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren werden einmal im Halbjahr untersucht.

3. Hat das Baby Schmerzen beim Zahnen?

Wenn ein Zähnchen durchbricht, drückt und spannt es an dieser Stelle des Kiefers. Dabei können Zahnungsbeschwerden manchmal heftig ausfallen. Um Entlastung und einen anderen Reiz zu schaffen, stecken die Kleinen alles Greifbare in den Mund, besonders auf den eigenen Fingern wird gekaut. Damit keine scharfen Gegenstände wie Schlüssel oder ähnliches im Mund landen, geben Sie ihrem Baby lieber kinderfreundliche Alternativen, wie einen Holzlöffel oder eine hochwertige Baby Kaustange von Schnuckuli, wo durch den festen Gegendruck hervorragend das Zahnfleisch massiert werden kann.
Neben dem Spannungsgefühl treten meist diese typischen Zahnungssymptome auf: Das Baby sabbert. Das Zahnfleisch ist an einer Stelle gerötet und geschwollen, eventuell schimmert schon ein Zähnchen durch. Das Baby ist oft quengelig, weint viel oder kann nicht einschlafen. Es kann auch etwas dünneren Stuhl haben oder möglicherweise etwas erhöhte Temperatur.

4. Was kann die Schmerzen lindern?

Jedes Baby reagiert unterschiedlich auf den Durchbruch der ersten Zähne. Schmerzlindernd wirkt vor allem Kaudruck, z.B. durch eine im Kühlschrank leicht gekühlte Baby Kaustange (Achtung: bitte nicht gefroren, um Frostschäden zu vermeiden). Kälte minimiert die Schwellung und Entzündung. Sanfte Zahnfleischmassagen mittels Fingerhüten können ebenfalls helfen. Zusätzlich können die entzündeten Stellen mit Kamillen- oder Salbeitee beträufelt werden. Bei Durchfall und Fieber sollte viel getrunken werden, z.B. ungesüßter Kräutertee und Wasser. Natürlich hilft auch Ablenkung durch Spielen, Spazierengehen und vor allem viel körperliche Nähe.

5. Was halten Sie von der Schnuckuli Baby Kaustange als gesunde Zahnungshilfe gegenüber herkömmlichen Plastik Beißringen?

Beißringe aller Art sollen bei der Schmerzlinderung helfen. Beim Kauf können allerdings schnell Fehler gemacht werden, denn viele Beißringe sind wegen ihrer Inhaltsstoffe bedenklich. Schnuller und Kauringe aus PVC können trotz offiziellem Verbot Weichmacher enthalten, welche nicht gut für den Hormonhaushalt des Babys als auch unsere Umwelt sind. Da wir insgesamt immer noch sehr wenig über diese Stoffe wissen, würde ich meinen Kindern solche Zahnungshilfen ungern zum Kauen in den Mund geben. Da sind Materialien wie reine Baumwolle eine super Alternative. Vor allem, weil man sie bei hoher Temperatur waschen kann. Durch das Kauen auf einer Baby Stoffstange beispielsweise wird ein wohltuender Gegendruck erzeugt, der den Schmerz im Zahnfleisch lindert. Kau-Alternativen, wie Veilchenwurzeln können unhygienisch sein und hartes Brot oder größere Karottenstücke zum Kauen sollten wegen der Erstickungsgefahr nur unter Aufsicht eines Erwachsenen benutzt werden. Das lange Kauen auf Lebensmitteln als auch das längere Nuckeln an Schnullern oder Flaschen kann zudem Karies an den schon vorhandenen Zähnchen verursachen. Unter diesem Aspekt finde ich die Baby Kaustange von Schnuckuli ideal und schon mit wenigen Wochen kann damit ganz leicht die Hand-Mund-Koordination geübt werden. Somit kann sie selbst vor den ersten Zahnungsbeschwerden schon zum Einsatz kommen. Eine tolle Idee!

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